Partner-Check

„Maxim, mach doch mal den Partner-Check bei mir“ bittet Baumkletter-Neuling Jonathan den erfahreneren Mitstreiter, denn bei den Baumbotschaftern steht Sicherheit an erster Stelle. Jonathan gehört zu einer 19-köpfigen Gruppe, die über Pfingsten auf dem Gelände der Kulturherberge ErlebnisAkademie an der Wernershöhe an vier Intensivtagen ihre Ausbildung zum Baumbotschafter begonnen hat. Die Baumbotschafter sind Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren, die als NAJU-Gruppe Hildesheimer Land aus einem Projekt zum 1200-jährigen Jubiläum der Stadt Hildesheim im vergangenen Jahr hervorgegangen sind.

 

Zu Beginn werden alle Kinder in drei Gruppen mit je zwei Teamern aufgeteilt. In der ersten Gruppe, genannt „Die Füchse“, sind die Kinder, die bisher noch gar nicht oder ein mal geklettert waren. Sie lernen zuerst die nötigen Knoten und wie man ein Seil einbaut. Dazu wirft Jonathan eine dünne Schnur mit einem Gewicht über den Ast, an dem er sein Seil anbringen möchte und zieht dann an der Schnur das Kletterseil in den Baum.

Die zweite Gruppe, „Die Gollums“, benennt sich nach dem Herrn der Ringe, da sie ihr Lager versteckt im Wald aufgeschlagen haben. Diese Kinder sind alle schon mehrmals geklettert. Anna lernt den Wechselseilaufstieg, bei dem sie immer abwechselnd das Langseil und das Kurzseil als Sicherung benutzt. Dank dieser Technik kommt sie nun auch in dicht bewachsenen Bäumen bis oben in die Krone, in denen sie wegen des vielen Geästs nicht hoch einwerfen kann.

Mit dem Namen „#LineareErörterung“ kümmert sich die dritte Gruppe um Dokumentation und längerfristige Planung. Dieses Doku-Team besteht aus den Baumbotschaftern die schon seit Herbst 2014 dabei sind. Moritz erkundet einen Baum und prüft, ob sich darin eventuell eine große Forschungsplattform errichten lässt. Damit sie sich auch in den Kronen von Baum zu Baum bewegen können lernt er, wie man mit einem Wurfhaken von einem Baum zum anderen kommt. Dazu wirft er den Wurfhaken mit einem Seil in eine entfernte Astgabel und zieht sich dann an dem Seil zu der Astgabel. Daneben dokumentiert die Gruppe die Ausbildung der anderen beiden Gruppen – unter anderem um diesen Zeitungsartikel und Texte für die Webseite www.baumbotschafter.de zu verfassen.

Zwischen praktischen Aktionen gibt es für die angehenden Baumbotschafter in der „Baum-Uni“ mit Dirk Becker von der ErlebnisAkademie als „Hans Hansen“ aber auch jede Menge zu lernen. „Hier haben wir beispielsweise gelernt, woran man erkennen kann, wann das Klettermaterial nicht mehr sicher ist oder wie man sich vor dem Klettern richtig warm macht“, berichtet die zwölfjährige Anna. Nach den vier spannenden Tagen können nun auch die Kinder der „Füchse“ und die„Gollums“ sicher bis hoch in die Baumwipfel klettern. „Wir haben hier auf der Kulturherberge viel zum Thema Bäume und Baumklettern gelernt“ zieht Jonathan sein Fazit, „und hatten dabei jede Menge Spaß!“